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private Pflegeversicherung – welche Formen der Absicherung gibt es?

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Unabhängige Beratung Finanzen und Versicherungen

Die private Pflegeversicherung hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen, weil die Menschen statistisch gesehen immer älter werden und dadurch die Anzahl der Pflegefälle immer mehr zunimmt. Entsprechend groß ist das Angebot an Versicherungsformen und Tarifen. Für den Laien ist es sehr schwer, den Überblick zu behalten und eine Pflegezusatzversicherung auszuwählen, die optimal auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, eine unabhängige Beratung bei einer Verbraucherzentrale oder bei einem Versicherungsmakler in Anspruch zu nehmen, der sich auf dieses Thema spezialisiert hat. Im folgenden Beitrag stelle ich Ihnen die einzelnen Versicherungsformen bei der Pflegezusatzversicherung näher vor.

Auf meinem Blog können Sie auch die exakten Leistungen der Pflegepflichtversicherung nachlesen:

Die Pflegetagegeldversicherung

Die Pflegetagegeldversicherung ist die private Pflegezusatzversicherung, die am weitesten verbreitet ist. Für jeden Tag, an dem eine Pflegebedürftigkeit besteht, wird eine Pauschale gezahlt, deren Höhe im voraus vereinbart wird. Dabei gilt der Grundsatz, dass die Beiträge zur Pflegezusatzversicherung umso höher sind, je höher das Pflegetagegeld ist. Weitere Faktoren, die bei der Berechnung der Beiträge eine Rolle spielen sind das Alter und der Gesundheitszustand der versicherten Person. Eine 45jährige Person muss mit einem durchschnittlichen monatlichen Beitrag in Höhe von 56 Euro rechnen. Für eine 55jährige Person erhöht sich dieser Beitrag auf 87 Euro. Dies alles sind jedoch Durchschnittswerte, sodass es von Fall zu Fall zu beträchtlichen Schwankungen kommen kann.
Das Einkommen des Versicherten spielt bei der Berechnung der Beiträge überhaupt keine Rolle.

Die private Pflegezusatzversicherung kann unterteilt werden in eine private Pflegezusatzversicherung mit statischen Tarifen und eine private Pflegezusatzversicherung mit flexiblen Tarifen.
Personen, die sich für einen statischen Tarif entscheiden, können für die Pflegestufe III ein Pflegetagegeld bis zur Höhe von 150 Euro pro Tag (= 4.500 € mtl.) vereinbaren. Für die Pflegestufen 0, I und II werden anteilige Beträge gezahlt.
Für die Pflegestufe 0 (=Demenz ) liegt der prozentuale Anteil zwischen 10 – 40%,
für die Pflegestufe I bei 20 – 40% und
für die Pflegestufe II bei 50 – 50%
des Pflegetagegeldes, das in der Pflegestufe III gezahlt wird.

Flexible Tarife haben den Vorteil, dass der Versicherte selbst bestimmen kann, wie hoch das Pflegetagegeld in den einzelnen Pflegestufen ausfallen soll. Die einzige Voraussetzung ist, dass in einer höheren Pflegestufe kein niedrigeres Pflegetagegeld als in einer höheren Pflegestufe vereinbart werden darf. Sofern es der Versicherte wünscht, kann er für jede Pflegestufe 100% des Pflegetagegeldes erhalten.

Vorteile
Die Pflegetagegeldversicherung ist eine flexible private Pflegeversicherung. Das Pflegetagegeld kann frei verwendet werden. Aus diesem Grunde ist auch kein Kostennachweis erforderlich.

Nachteile
Die Leistungen der privaten Pflegezusatzversicherung werden in der Regel nicht automatisch an die steigenden Kosten angepasst.
Außerdem sind Beitragserhöhungen möglich. Wer die Beitragszahlung unterbricht oder die private Pflegeversicherung kündigt, verliert in der Regel das Geld, das er bereits in den Versicherungsvertrag eingezahlt hat, außer der Versicherte hat sich für eine Pflegerentenversicherung entschieden.

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Pflegekostenversicherung

Die Pflegekostenversicherung ist eine private Pflegeversicherung, die die tatsächlichen Kosten der Pflege übernimmt, die nach der Vorleistung der gesetzlichen Pflegeversicherung übrig geblieben sind. Der Versicherte kann die Kostenübernahmen bis zu einem bestimmten Prozentsatz oder bis zu einer festen Jahresgrenze vereinbaren.

Vorteile
In Kombination mit der gesetzlichen Pflegeversicherung ist eine volle Kostenübernahme möglich. Außerdem können die Leistungen der Pflegekostenversicherung regelmäßig an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst werden.

Nachteile
Im Pflegefall kann der Versicherte nicht frei über das Geld verfügen. Es werden nur die tatsächlich anfallenden Kosten übernommen, die direkt abgerechnet werden müssen.
Kosten für eine Haushaltshilfe oder ähnliche Ausgaben können nicht über die Pflegekostenversicherung abgerechnet werden.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass die Pflegekostenversicherung vor allem professionelle Pflegeleistungen abrechnen soll.
Aus diesem Grunde kann es passieren, dass kein Geld gezahlt wird, wenn die Angehörigen die Pflege übernehmen.
Beitragserhöhungen sind jederzeit möglich. Außerdem kann der Versicherte nur kurzzeitig von der Beitragszahlung freigestellt werden. Bei einer Kündigung der Pflegekostenversicherung verfallen die bereits eingezahlten Beiträge.

Pflegerentenversicherung

Die Pflegerentenversicherung ist eine private Pflegeversicherung in Kombination mit einem Sparvertrag. Der Versicherte kann frei wählen, ob er im Pflegefall eine monatliche Rente oder eine Einmalzahlung erhalten möchte. Die Höhe wird im voraus vereinbart.
Ein Teil des angesparten Geldes wird bei einer Kapital-Lebensversicherung angelegt, wobei der Versicherte einen Garantiezins in Höhe von derzeit 1,25% erhält.

Vorteile
Die Beiträge können über die gesamte Laufzeit stabil gehalten werden. Außerdem ist das monatlich ausgezahlte Geld frei verfügbar und kann sowohl für direkte Pflegeleistungen als auch für eine Haushaltshilfe oder vergleichbare Dienstleistungen verwendet werden.
Bei der Pflegerentenversicherung ist es leichter als bei anderen Versicherungsformen, die Beitragszahlung eine zeitlang auszusetzen. Im Falle der Pflegebedürftigkeit wird die Pflegerentenversicherung beitragsfrei gestellt.
Verstirbt der Versicherte, ohne vorher pflegebedürftig gewesen zu sein, erhalten die Angehörigen einen Teil der vereinbarten Versicherungssumme ausgezahlt.

Nachteile
Die private Pflegerentenversicherung ist fast doppelt so teuer wie die private Pflegetagegeldversicherung. Dies liegt ganz wesentlich daran, dass es sich bei der Pflegerentenversicherung sowohl um einen Sparvertrag als auch um eine private Pflegezusatzversicherung handelt. Außerdem sind die Leistungen, die im Versicherungsfall ausgezahlt werden, teilweise von der Entwicklung am Kapitalmarkt abhängig. Es ist nur auf die Rente Verlass, die bereits im voraus vereinbart wurde. Ob zusätzlich Überschüsse erwirtschaftet und teilweise an den Versicherten ausgezahlt werden können, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen.

Pflege-Bahr

Seit Anfang 2013 besteht die Möglichkeit, eine private Pflegezusatzversicherung in Form eines Pflegetagegeldes abzuschließen und dafür eine staatliche Förderung zu erhalten. Diese Förderung ist ab dem 18. Lebensjahr möglich und wird als Pflege-Bahr bezeichnet. Zum Antragszeitpunkt darf keine Pflegebedürftigkeit vorliegen. Außerdem muss die Pflegezusatzversicherung eine jährliche Mindestleistung in Höhe von 600 Euro in der Pflegestufe III garantieren können. Sofern der monatliche Beitrag mindestens 10 Euro beträgt, zahlt der Staat eine Zulage von 5 Euro pro Monat.
Genauso wie bei einer ungeförderen Pflegezusatzversicherung gibt es auch beim Pflege-Bahr erhebliche Unterschiede bei den Leistungen im Pflegefall. Aus diesem Grunde wird eine unabhängige Beratung bei einem Versicherungsmakler empfohlen.

Tipp
Personen, die noch keine Vorerkrankungen haben, sollten eine ungeförderte private Pflegeversicherung abschließen. Hier sind die Leistungen in der Regel deutlich höher als beim Pflege-Bahr.

Vorteile
Im Rahmen des Pflege-Bahr darf kein Versicherungsantrag abgelehnt werden. Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse sind ebenfalls nicht möglich. Für die Höhe der Beiträge ist nur das Alter bei Versicherungsabschluss und der Leistungsumfang maßgebend. Die Gesundheit des Versicherten spielt hingegen überhaupt keine Rolle.

Nachteile
Die Leistungen des Pflege-Bahr reichen oftmals nicht aus, um den Bedarf im Pflegefall zu decken. Außerdem müssen die Beiträge zur Pflegeversicherung auch gezahlt werden, wenn Pflegebedürftigkeit eingetreten ist.
Darüber hinaus besteht oftmals eine sehr lange Wartezeit von der Unterzeichnung des Versicherungsvertrages bis zur Leistungsgewährung. Im ungünstigsten Fall können 5 Jahre vergehen.
In vielen Fällen sind die Pflege-Bahr-Tarife deutlich leistungsschwächer als andere Tarife in der privaten Pflegezusatzversicherung.
Aufgrund der fehlenden Grundheitsprüfung sind die Versicherer sehr zurückhaltend, wenn es um die Leistungen im Pflegefall geht.
Oftmals wird nur die Mindestabsicherung in Höhe von 600 Euro pro Jahr in der Pflegestufe III gewährt. Dies gilt vor allem für Personen, die bei Versicherungsabschluss 45 Jahre oder älter sind.
Die Beiträge können im Laufe der Zeit kontinuierlich steigen.

Wichtiger Hinweis: Die Pflegezusatzversicherung so früh wie möglich abschließen!

Es ist von Vorteil, eine private Pflegeversicherung frühzeitig abzuschließen. Dann sind die Beiträge sehr niedrig und es liegen oftmals noch keine Vorerkrankungen vor, die die Beiträge in die Höhe treiben können.
Darüber hinaus sollte sich aber jeder Versicherte im Klaren sein, dass die Beiträge unter Umständen sehr lange gezahlt werden müssen und im Laufe der Zeit steigen können. Außerdem kann in jungen Jahren nur sehr abgeschätzt werden, wie der konkrete Bedarf im Alter aussehen wird.
Die Verbraucherzentrale aber auch die unabhängigen Versicherungsmakler raten allen Personen, die sich mit dem Gedanken an eine private Pflegezusatzversicherung  beschäftigen, darauf zu achten, dass andere Versicherungen nicht zu kurz kommen. Erst wenn eine Haftpflichtversicherung, eine Todesfallversicherung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung, eine private Krankenversicherung und eine ausreichende Altersvorsorge vorliegt, sollte über eine Pflegezusatzversicherung nachgedacht werden.

Rückfragen / Angebotserstellung zur privaten Pflegezusatzversicherung

Wenn Sie dazu weitere Fragen oder ein Angebot wünschen zur Pflegezusatzversicherung, senden Sie mir bitte eine Email zu (info@marco-mahling.de), nutzen mein Kontaktformular oder das Chat-Fenster unten rechts wenn ich online bin.weitere Artikel aus unserem Blog

Anbei ein paar Links zu weiteren Artikeln über das Thema „Pflegeversicherung„:


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